Das AAL-Netzwerk Saar e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, eine AAL-Infrastruktur im Saarland aufzubauen.
Alltagsunterstützende
Assistenz
Lösungen
—
Ambient
Assisted
Living
In einem Impulsvortrag in Saarburg stellte Ingo Besserdich-Noß das Konzept der Unterstützung durch Assistenzsysteme im Alltag vor, insbesondere für ältere Menschen. Im Folgenden werden die Kernpunkte des Vortrags kurz zusammengefasst.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Förderung von Autonomie und Prävention im natürlichen Alterungsprozess. Das Konzept richtet sich nicht nur an medizinische oder öffentliche Akteure, sondern betont die Eigenverantwortung jedes Einzelnen für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben im Alter.
Seitenübersicht
Kernelemente des Konzepts
- Selbstständigkeit im Alter: Es wird betont, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben sollen, indem sie ihre Autonomiefähigkeit stärken und erhalten.
- Prävention und gesunder Lebensstil: Der Ansatz ermutigt Bürger aller Altersgruppen, einen gesunden Lebensstil zu führen, um gesundheitlichen Problemen im Alter vorzubeugen. Dazu zählen Bereiche wie körperliche Aktivität, Ernährung, gesellschaftliche Teilhabe, Wohnen, Pflege, Mobilität und Digitalisierung.
Wohnsituation und Herausforderungen
Viele ältere Menschen haben den Wunsch, bis ins hohe Alter in ihrer eigenen Wohnung zu leben. Um dies zu ermöglichen, sind oft wohnumfeldverbessernde Maßnahmen notwendig, die auf altersgerechtes Wohnen abzielen.
Beispiele für Assistenzsysteme
In der Präsentation werden mehrere technische Assistenzsysteme vorgestellt, die ältere Menschen im Alltag unterstützen können:
- Herdwächter mit automatischer Abschaltung: Dieser sorgt dafür, dass der Herd bei Gefahr automatisch abgeschaltet wird, was Brände und andere Unfälle verhindern kann.
- Bewegungsmelder und Lichtleisten: Diese helfen, Stürze zu vermeiden, indem sie automatisch Licht einschalten, sobald jemand den Raum betritt.
- Digitaler Türspion und Videokamera: Diese Systeme ermöglichen eine sichere Überwachung des Eingangsbereichs und geben den Bewohnern mehr Kontrolle darüber, wer vor ihrer Tür steht.
- Hausnotrufsysteme: Sie bieten eine schnelle und einfache Möglichkeit, in Notfällen Hilfe zu rufen.
- Sensoren, Taster und Schalter: Diese erleichtern den Zugang zu verschiedenen Hausfunktionen und tragen zu einer barrierefreien Umgebung bei.
AAL-Musterwohnung in Saarbrücken
Ein zentrales Beispiel in der Präsentation ist die AAL-Musterwohnung (Ambient Assisted Living) in Saarbrücken. Diese Wohnung ist speziell dafür ausgestattet, technologische Lösungen zu demonstrieren, die älteren Menschen helfen, sicher und komfortabel in ihrem Zuhause zu leben. Die Musterwohnung zeigt verschiedene Assistenzsysteme, die in einem realen Wohnumfeld installiert sind und deren Nutzen für den Alltag älterer Menschen verdeutlicht werden.
Digital souverän mit KI
Ein weiterer Abschnitt der PDF widmet sich der digitalen Kompetenz älterer Menschen. Hier wird die Bedeutung der digitalen Souveränität betont, um der älteren Generation den Zugang zu neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) zu erleichtern. Programme und Schulungen sollen ihnen helfen, die Potenziale von KI im Alltag zu nutzen und mögliche Barrieren abzubauen. Weitere Informationen und Beispiele zu diesem Thema entnehmen Sie auf unseren Seiten Seniorenaktivierung und Digitale Anwendungen.
Demenzprävention
Ein zukunftsweisender Aspekt ist die Demenzprävention. Es wird erläutert, wie multimodale und personalisierte Ansätze zur Prävention von Demenz beitragen können. Hierbei spielen körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, geistige und soziale Aktivierung sowie die gezielte Behandlung von Risikofaktoren eine zentrale Rolle.
Weitere Infos zum Thema finden Sie unter: https://didp.org/
Denkspur-Projekte
Das „Denkspur“-Projekt ist ein weiteres Highlight der Präsentation. Es handelt sich um Wanderwege, die speziell für ältere Menschen und Menschen mit Demenz entwickelt wurden, um durch Bewegung und mentale Aktivierung ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern. Mehrere Standorte in der Region, wie Orscholz, Mettlach und Püttlingen, bieten solche „Denk- und Kardiospuren“ an, die Bewegung und kognitive Aktivierung kombinieren.
Weitere Informationen zum Projekt Denkspur herhalten Sie auf dieser Seite: https://denkspur.de/.
Insgesamt verdeutlicht der Vortrag, dass das Konzept der Assistenzsysteme darauf abzielt, ältere Menschen in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen und ihnen ein aktives und sicheres Leben im Alter zu ermöglichen. Digitalisierung und moderne Technologien spielen dabei eine entscheidende Rolle, um altersgerechtes Wohnen und präventive Maßnahmen zu fördern.